Sonntag, 28. Juli 2013

Durchbrennen nach Timbuktu

Blogbucheintrag 1 auf meiner Expedition durch die Heimat.
Zunächst die Reisebedingungen in die Heimat, wobei nicht alles kacke war, weil im Auto gute Musik und meine Bremer Lieblingsperle vorhanden waren. 

Besser hätte es nicht laufen können, die ungünstige Verkettung vieler anstrengender Ereignisse, aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums unsererseits, der auf dem Bestehen einer immens wichtigen Prüfung basierte, sorgten schließlich dafür, dass meine Laune so kacke war, als ich bei Caro ankam, dass die Fahrt nur gut werden konnte.

Vom Feiern unserer Prüfung am Osterdeich, nach Hause - wo ich betrunken noch sämtliche Lebensmittel vernichten wollte (scheinbar, keine Ahnung, welcher Henker ohne Gleichgewichtssinn hier am Werk war) - ins Bett - wo es viel zu warm und stickig war und Schlaf so viel vorhanden, wie Dixi's auf dem Mond.

Von 4.45 Uhr bis 8.00 gab ich mich liebevoll dem Auftrag hin, meine Sachen für die nächsten vier Wochen so koordiniert, wie möglich in kleine Päckchen zu bündeln. By the way brauche ich für ein Wochenende schon einen 30l Koffer und diverses Handgepäck ...

Kurze Angabe der Eckdaten: drölfmilliarden Kilo Klamotten auf 3 Taschen und einen Rucksack aufgeteilt, zu einer Uhrzeit zu der meine Reiseleitung noch tiefenentspannt schlummernd in den Federn liegt und pennt.
Ich hatte also noch genügend Zeit die Nudeln mit Pesto zu frühstücken. Omnomnomnomnom.
Und das  Chaos in der Küche zu beseitigen.

Meine Laune ging so rasant in den Keller, dass mir schwindelig wurde und ich meinem Körper einen Ausnüchterungsprozess unterstellen musste, bei dem ich nur verlieren konnte.
Daraus folgend dann der Entschluss mit nassen Haaren, ungeschminkt und in meinen vermeindlich bequemsten Klamotten die Taschen zu buckeln und mit der Bahn quer durch die Stadt, in die andere Hälfte zu meiner besseren Hälfte und heutiger Reiseleitung zu reisen.

Abreisebedingungen, wie Durchbrennen nach Timbuktu. Sicherungen raus, Kühlschrank aus, Müll entsorgen, die ganze Bude leer gefegt bis auf die letzte Jacke, die man in den nächsten vier Wochen nochmal irgendwie, irgendwo brauchen könnte, wenn im heimischen Wohnzimmer vor der Glotze ein kühles Lüftchen geht.

Nachdem wir uns eine Woche von Reis mit passierten Tomaten, Keksen und Kaffee ernährt haben, eine Prüfung in unserem Lieblingsunifach praktische Informatik hinter uns brachten und die Woche emotional und physisch nicht hätte anstrengender sein können, sollte es nun quer über die Autobahn Richtung Mettmann mit Schlenker über Hameln in 4 Wochen völlige Ruhe gehen!
(plus Mama's Essen und diverser anderer Vorteile, zu Hause ist, wo das Essen schmeckt!)

Laune konstant unten, was zu diesem Zeitpunkt tatsächlich der puren Ausnüchterung, aber auch dem im Fußraum auslaufenden Orangensaft anzukreiden ist.

Mit guter Musik und den Scheiben ganz unten, weil draußen, wie die ganze Woche schon, locker über tausend Grad ihr Unwesen trieben, fuhren wir los.







Keine 2 Sekunden zwischen Anrollen und Kommunikationsbedarf der Navigation.

"Wenn möglich bitte wenden."
"Jetzt hab ich schon wieder die Heimatadresse als Zieladresse eingegeben, stell das mal bitte um!"
"Ich kann doch nicht mit iPhones, die Teile haben nur einen Knopf!"
"Achtung, Achtung!"
"Was ist ihr scheiß Problem?!"
"Bitte beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung!"
"Nach Hannover finden wir auch so!"
"Da liegt auch noch das französisch Navi im Handschuhfach"
(...)
"Die Route wird berechnet"

Hab ich anfangs erwähnt, dass die Fahrt nur gut werden konnte ?

"Auf der A drölf von Betlehem nach Mekka sind 4 km Stau"
"Ah, das sind wir, ah nein doch nicht, Glück gehabt"
24 Staumeldungen später dann unsere
"12 Kilometer Stau!"


Donnerstag, 11. Juli 2013

Bekommst du dafür einen Abschluss?

//Nach ewig gähnender Leere auf meinem Blog kommt hier ein Einblick in die Dinge, die mich in meinem Studium schwerst beschäftigen! 

Als ich mich am Wochenende - nach einer gefühlten Ewigkeit ohne eine riesige Feier als Anlass - bei meiner Familie blicken ließ, waren meine Eltern doch höchst interessiert daran, was ich wohl das ganze Semester so in der Uni getrieben hab. Als ich ihnen unseren Film zeigte, musste mein Papa schon schmunzeln (...)
"Und du standest tatsächlich im Wald und hast dich mit Laub bewerfen lassen?!"und "Aha, aha, das ist ja ne tolle Sache."
//Ich merk schon, da kann sich jemand vor Begeisterung schon nicht mehr auf dem Stuhl halten... setz ich doch noch einen drauf.

Mein Gestaltungsprojekt, Bilder von einer übergroßen Stecknadel mitten in der Botanik der schönen Stadt Bremen, haute ihn dann völlig vom Hocker! 

"Dafür bekommst du aber keinen Abschluss oder ?" 
//Na danke für so viel Bewunderung. Ich geh mir mal 'ne Krone basteln.

Als ich ihm dann zeigen wollte, was wir in den technischeren Unikursen so veranstalten bekam ich nur ein "Nee, lass mal, du hast mir jetzt auch genug gezeigt, ich hab ja jetzt einen Eindruck bekommen!"

//Ich werde jetzt meinen Papa anrufen und ihm mitteilen, dass meine Gestaltungsdozentin zumindest so gnädig war und mir für den "Humbug" eine anständige Note verpasst hat!