Freitag, 27. Dezember 2013

Wie der Mandelsirup zu meinem Neujahrsvorsatz wurde

Happy Birthday to me. Dachte ich zumindest nachdem ich eine Woche lang wie Grumpy Cat durch die Welt marschierte und wie ein ADS geplagtes Kind jedem mit Unmut von meinem anstehenden Geburtstag berichtete. Das ist ungefähr so, wie mit den wirklich kranken und denen, die einfach nicht mehr genug Aufmerksamkeit durch auffällige Wendyschminke bekommen. Hätte ich wirklich keine Lust auf meinen 20sten Geburtstag gehabt, hätte ich wohl nicht jedem davon erzählt. Und weil meine Freunde die Besten der Besten sind & weil meine Mitbewohner ziemlich genervt von mir und meinen Wäscheexzessen ohne Wäscheständer waren, hatte ich den besten 20sten Geburtstag den man haben konnte! 

Ich wurde bekocht. Umsorgt. Mit Glühwein befüllt und hab tausend liebe Geschenke bekommen.


Weihnachten ist vorbei. Meine mühevolle Bastelarbeit wurde in diesem Jahr mit einem zaghaften Lächeln kommentiert, welches mich höhnisch fragte "Schön, Debbie, hast du das in der Therapie gemacht?" Jaja, ich mache schon fortschritte, wenigstens habe ich etwas gefunden, um mich selbst zu therapieren, statt mir Gedanken zu machen aus welcher Drogerie ich dieses Jahr die billigsten 0815 Geschenke hole. So. Meine Geschenke waren wenigstens liebevoll ausgesucht und toll verpackt. 

Silvester steht an. Und das haben wir bis heute - einen Tag nach Weihnachten - ganz gut verdrängt bekommen. Die Planung lief nun von Prag über Hamburg nach Hause zu unseren Eltern auf die Couch bis nach Bremen. Wie absurd von mir darüber nachzudenken in der Stadt zu feiern, in der meine Wohnung wohnt. In der ich studiere. Und in der auch ich mich von Zeit zu Zeit ziemlich super fühle. Na sowas. 


Neujahrsvorsätze sind eigentlich nicht mein Ding. 
Aber das große Aber und das vergangene Jahr zwingen mich dazu alles anders zu machen als all die Jahre davor - man wird ja schließlich auch erwachsen - wie komme ich nun also dazu den Mandelsirup, den meine Mama benutzt um den besten Kaffee der Welt zu zaubern, als Anlass zu sehen Pläne für das neue Jahr aufzustellen? Nächstes Jahr wird alles anders, da leben wir nicht mehr für die Ferien - kann ja nicht Ewig so weitergehen, dass man immer nur darauf wartet wieder zurück in Mutters Nest zu schlüpfen und sich vor der großen, griesgrämigen Uniwelt zu verstecken - NEIN. Nächstes Jahr bau ich ein Nest für mich alleine. Ich mag Bremen. Und ich mag Bremenmenschen. Also kauf ich mir selber Mandelsirup und übertreffe Mamas Kaffee. Ich werde mir nicht vornehmen mit dem Rauchen aufzuhören, 10 Kilo abzunehmen, endlich öfter Sport zu machen oder meine Freizeit sinnvoller zu gestalten. Ich kauf mir einfach nur nen Mandelsirup. 

 

Sonntag, 15. Dezember 2013

Friemeltanten in weihnachtlicher Mission!

// Um in weihnachtliche Stimmung zu kommen braucht man bloß jede Menge Müll und geklaute Karten, die sich das ganze Jahr lang angesammelt haben, ein Bisschen Weihnachtsmukke & jemanden den man beschuldigen kann, wenn der Kleber austrocknet! 

// Na sicher bist du knackig, Oma, in diesem Sinne frohe Weihnachten - hier kommen jetzt erstmal bloß die Karten für Menschen rein, die meinen Blog sowieso nicht lesen! ;) Besser ist das. Für mich und für meine Oma

// Wenn man am Ende des Tages einen großen Batzen Karten hat, kann ich bloß noch empfehlen vor Lauter Freude über die getane Arbeit / Massenabfertigung von Produkten / eine große Tasse Kaffee zu verschütten. Gibt den ganz besonderen Duft, Adrenalinkick und Anlass nach dem Aufräumen sogar noch den Boden zu wischen! In diesem Sinne frohes Basteln! Ich ärgere mich nicht. Im Gegenteil. Die Karten mit den Kaffeeflecken sehen jetzt total used aus <3

// Für dieses komische Kind, das sich mein Patenkind nennt und meine Prinzessinnengeschenke immer kacke findet. Dieses Jahr 'ne Autokarte. Aus Trotz.

// Für meine Mitbewohnerin; "Willst du mit mir wohnen" und "Wie viel Glück kannst du essen?" Irgendwie angemessen.

// Für die gute Seele, die sich neben Bruder und Eltern auch noch meinen Geburtstag teilt! <3

Dienstag, 3. Dezember 2013

be prepared, christmas is coming

Der Bestand an Weihnachtsdeko wächst jedes Jahr ein Bisschen, dieses Jahr habe ich mir aufgrund der misslichen Wetterlage ein Schneespray zugelegt! 

Um mein Gewissen zu erleichtern redete ich mir beim Verteilen dieser süffigen und wahrscheinlich höchst giftigen dickflüssigen Plockengrütze (Mehr Synonyme hier nicht verfügbar) ein, dass ich ohne das Zeug wahrscheinlich nie Fenster putzen würde! 

In der Post dann heute ein viel zu riesiges Paket mit einem Haufen Pappe und - warum auch immer - Luftpolsterfolie (Einschub im Einschub, ich dachte schon das sei das Geschenk, hätte ich mich genauso drüber gefreut!) und inmitten dieses Prachtexemplar eines Adventskalendariums! 
Danke Mutti. 

Habt eine wunderbare Adventszeit, geht nämlich auch schneller rum, als man gucken kann! 

Mittwoch, 27. November 2013

Life is life / Motivated as fuck.

Ich bewerbe mich. Ich bekomme keinen Job. Ich soll meine Auslandsbewerbung schreiben. Ich tue es nicht. Ich will mehr erleben. Ich kriege es nicht gebacken. Ich will mehr Zeit haben. Ich hab 4 Tage Wochenende und 3 Tage Uni. Blödsinn.

Machen. Einfach machen.

Nun begibt es sich, dass dieser ominöse Schmied des Glückes - neben unseren weisen Großmüttern, scheint dies der ganze Volksmund zu wissen - wir selbst sind. Ich verbringe mehr Zeit damit Pläne zu schmieden, als aus dem Arsch zu kommen und diese umzusetzen. Das wird anders. Ab heute wird alles anders. Zum 456845968495 Mal sage ich mir das. Diese Woche. Okay, ja, schon gut, schon gut. Ab morgen! Oder ab dem Wochenende an dem die Deadline für die Abgabe aus dem Seminar für die. ARGH. AB HEUTE. JETZT. DIESER MOMENT. 

Stichwort Deadline. Damit mein ich viel weniger philosophisch die Vergänglichkeit des Lebens. Sondern eher so die - Achtung Trommelwirbel - Vergänglichkeit des Studiums. Der Schulzeit. Freundschaften. ALLES. // Mich persönlich motiviert diese scheiß Angst davor, dass ich nicht weiß wie lange alles noch so ist wie es ist schon ziemlich. Also Böppes hoch und angepackt. // OVER. 


Montag, 25. November 2013

Nonsens aus der Fotokiste!

// Ist ja nicht so, dass es in der Generation Modeblog und Likeego nicht darum geht wer das schönste Meme, das tollste Profilbild, den aufregendsten Header oder das imposanteste Whatsappbild hat, auf dem selbst die betrunkensten Menschen denen man wahrlos seine Handynummer gegeben hat sehen können wie schön man eigentlich gar nicht in Wirklichkeit ist. 


// Ursprünglich wollte ich eigentlich bloß für meine Mutti festhalten wofür ich die letzten 9 Taler aus meiner Luxusartikelspardose ausgegeben hab. Aber es gibt ja diese verdammt geilen Crossoverprocess Filter in diesem Freewarerotzprogramm. Deshalb gleich ne ganze Serie.

// Und ja, ich sitze auf einer Holzkiste in meinem 20qm Zimmer vor einer weißen Wand und mache mit Photobooth und den letzten Sonnenstrahlen des Tages crazy pics im Schneidersitz mit Peacezeichen. Ein Hoch auf den heiligen Sonntag.

 // Die Mütze war übrigens teurer als der Pullover. 

Wir melden uns zurück aus der Sommerpause

++ Eil: Wiederbelebungsmaßnahmen bei FraumitHut zeigen endlich Wirkung ++

Bevor das hier zu einem dieser Standard Amanfangmachtesbockprojekten verkommt, lass ich den Blog mal wieder aufleben! Ist nämlich mein Ding hier mit wildem Geposte & digitaler Mitteilungsbedürftigkeit von Nonsens, den ich eigens produziert habe! 

Ich bin noch nicht so verliebt ins Internet, als dass ich hier jetzt jeden Tag drölfmilliarden Dinge ins Netz pusten werde, aber ein Bisschen Internet sind wir doch alle! 

Sonntag, 28. Juli 2013

Durchbrennen nach Timbuktu

Blogbucheintrag 1 auf meiner Expedition durch die Heimat.
Zunächst die Reisebedingungen in die Heimat, wobei nicht alles kacke war, weil im Auto gute Musik und meine Bremer Lieblingsperle vorhanden waren. 

Besser hätte es nicht laufen können, die ungünstige Verkettung vieler anstrengender Ereignisse, aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums unsererseits, der auf dem Bestehen einer immens wichtigen Prüfung basierte, sorgten schließlich dafür, dass meine Laune so kacke war, als ich bei Caro ankam, dass die Fahrt nur gut werden konnte.

Vom Feiern unserer Prüfung am Osterdeich, nach Hause - wo ich betrunken noch sämtliche Lebensmittel vernichten wollte (scheinbar, keine Ahnung, welcher Henker ohne Gleichgewichtssinn hier am Werk war) - ins Bett - wo es viel zu warm und stickig war und Schlaf so viel vorhanden, wie Dixi's auf dem Mond.

Von 4.45 Uhr bis 8.00 gab ich mich liebevoll dem Auftrag hin, meine Sachen für die nächsten vier Wochen so koordiniert, wie möglich in kleine Päckchen zu bündeln. By the way brauche ich für ein Wochenende schon einen 30l Koffer und diverses Handgepäck ...

Kurze Angabe der Eckdaten: drölfmilliarden Kilo Klamotten auf 3 Taschen und einen Rucksack aufgeteilt, zu einer Uhrzeit zu der meine Reiseleitung noch tiefenentspannt schlummernd in den Federn liegt und pennt.
Ich hatte also noch genügend Zeit die Nudeln mit Pesto zu frühstücken. Omnomnomnomnom.
Und das  Chaos in der Küche zu beseitigen.

Meine Laune ging so rasant in den Keller, dass mir schwindelig wurde und ich meinem Körper einen Ausnüchterungsprozess unterstellen musste, bei dem ich nur verlieren konnte.
Daraus folgend dann der Entschluss mit nassen Haaren, ungeschminkt und in meinen vermeindlich bequemsten Klamotten die Taschen zu buckeln und mit der Bahn quer durch die Stadt, in die andere Hälfte zu meiner besseren Hälfte und heutiger Reiseleitung zu reisen.

Abreisebedingungen, wie Durchbrennen nach Timbuktu. Sicherungen raus, Kühlschrank aus, Müll entsorgen, die ganze Bude leer gefegt bis auf die letzte Jacke, die man in den nächsten vier Wochen nochmal irgendwie, irgendwo brauchen könnte, wenn im heimischen Wohnzimmer vor der Glotze ein kühles Lüftchen geht.

Nachdem wir uns eine Woche von Reis mit passierten Tomaten, Keksen und Kaffee ernährt haben, eine Prüfung in unserem Lieblingsunifach praktische Informatik hinter uns brachten und die Woche emotional und physisch nicht hätte anstrengender sein können, sollte es nun quer über die Autobahn Richtung Mettmann mit Schlenker über Hameln in 4 Wochen völlige Ruhe gehen!
(plus Mama's Essen und diverser anderer Vorteile, zu Hause ist, wo das Essen schmeckt!)

Laune konstant unten, was zu diesem Zeitpunkt tatsächlich der puren Ausnüchterung, aber auch dem im Fußraum auslaufenden Orangensaft anzukreiden ist.

Mit guter Musik und den Scheiben ganz unten, weil draußen, wie die ganze Woche schon, locker über tausend Grad ihr Unwesen trieben, fuhren wir los.







Keine 2 Sekunden zwischen Anrollen und Kommunikationsbedarf der Navigation.

"Wenn möglich bitte wenden."
"Jetzt hab ich schon wieder die Heimatadresse als Zieladresse eingegeben, stell das mal bitte um!"
"Ich kann doch nicht mit iPhones, die Teile haben nur einen Knopf!"
"Achtung, Achtung!"
"Was ist ihr scheiß Problem?!"
"Bitte beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung!"
"Nach Hannover finden wir auch so!"
"Da liegt auch noch das französisch Navi im Handschuhfach"
(...)
"Die Route wird berechnet"

Hab ich anfangs erwähnt, dass die Fahrt nur gut werden konnte ?

"Auf der A drölf von Betlehem nach Mekka sind 4 km Stau"
"Ah, das sind wir, ah nein doch nicht, Glück gehabt"
24 Staumeldungen später dann unsere
"12 Kilometer Stau!"


Donnerstag, 11. Juli 2013

Bekommst du dafür einen Abschluss?

//Nach ewig gähnender Leere auf meinem Blog kommt hier ein Einblick in die Dinge, die mich in meinem Studium schwerst beschäftigen! 

Als ich mich am Wochenende - nach einer gefühlten Ewigkeit ohne eine riesige Feier als Anlass - bei meiner Familie blicken ließ, waren meine Eltern doch höchst interessiert daran, was ich wohl das ganze Semester so in der Uni getrieben hab. Als ich ihnen unseren Film zeigte, musste mein Papa schon schmunzeln (...)
"Und du standest tatsächlich im Wald und hast dich mit Laub bewerfen lassen?!"und "Aha, aha, das ist ja ne tolle Sache."
//Ich merk schon, da kann sich jemand vor Begeisterung schon nicht mehr auf dem Stuhl halten... setz ich doch noch einen drauf.

Mein Gestaltungsprojekt, Bilder von einer übergroßen Stecknadel mitten in der Botanik der schönen Stadt Bremen, haute ihn dann völlig vom Hocker! 

"Dafür bekommst du aber keinen Abschluss oder ?" 
//Na danke für so viel Bewunderung. Ich geh mir mal 'ne Krone basteln.

Als ich ihm dann zeigen wollte, was wir in den technischeren Unikursen so veranstalten bekam ich nur ein "Nee, lass mal, du hast mir jetzt auch genug gezeigt, ich hab ja jetzt einen Eindruck bekommen!"

//Ich werde jetzt meinen Papa anrufen und ihm mitteilen, dass meine Gestaltungsdozentin zumindest so gnädig war und mir für den "Humbug" eine anständige Note verpasst hat! 








Freitag, 19. April 2013

Liebes Universum, ...

Danke an Rebecca, meine große Schwester, die mir immer hilft und wenn nicht gerade auf herkömmliche Art in Gesprächen, spirituellere Wege einschlägt, die mir helfen! 

Samstagabend in Duingen. Dank erster Semesterwoche meinerseits und einer Woche Umzug ihrerseits finden Rebecca und ich, dass an einem Abend wie diesem nichts angemessener wäre, als ein Latte Macchioti bei Mecces. Laute Musik. Auto fahren. Für diese Woche ein guter Abschluss.

Nach der ersten Runde ohne Sofortgewinne, wie einer Bio Apfeltüte, reichlich unbefriedigt, setzen wir als Kirsche auf der Sahnetorte ein Mcflurry mit Oreo's an das Ende unseres Samstags. Nach reichlich Palaber um Gott und die Welt (An dieser Stelle wörtlich zu nehmen, ich hatte 1000 Fragen vor meinem ersten neuapostolischen Gottesdienst, der am folgenden Sonntag anstand) und einigen anderen Schwesterngesprächen kamen wir auf unsere spirituellen Ansichten zu sprechen.

"Ich hab mir vor einiger Zeit vom Universum gewünscht, dass ich in Hannover's Südstadt eine schicke Altbauwohnung beziehe!" 

Das ist der Wahnsinn. Das ganze mag abgehoben, nach Räucherstäbchen und viel heißer Luft klingen, aber was auch immer in der Zwischenzeit passiert ist, ihr Wunsch hat sich erfüllt.

Wir finden uns also mitten in der Nacht mit einem McFlurry und dem Mysterium "Universum" in einem McDonalds unter wilden Jugendlichen mit gestreiften Lederjacken und schiefen Kappen wieder.

"Komm wir wünschen uns jetzt was!"
"Ja, was denn?"
"Ganz egal. Es kann so super absurd sein, dass du denkst, es ginge niemals in Erfüllung"
"Vielleicht auch irgendwas, was wir wieder vergessen!"
"Ja, eine Kleinigkeit, die gern in Erfüllung gehen kann, aber nicht muss!"

Ich hole einen Kugelschreiber und zwei alte Kassenbons aus meiner Handtasche. Jede soll ihren Wunsch auf die leere Rückseite schreiben, den Zettel ganz klein zusammengefaltet in ihrem Portemonnaie verstecken und schleunigst wieder vergessen, was sie sich gewünscht hat.

"Ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll. Verdammt." 
"Das ist doch ein gutes Zeichen. Logisch geschlussfolgert heißt das ja nur, dass du in diesem Moment wunschlos glücklich bist!" 
"Ja, oder dass ich nicht weiß, was ich will." 
"Ich bin grad verzweifelt, weil mir nur materielle Dinge in den Sinn kommen" 
"Los, wir schreiben jetzt irgendwas auf" 

Die Zettel zusammengeknüllt im Portemonnaie verstaut reicht es diesen Samstag mit spirituellen Energien und wir kommen zurück zum üblichen Blödsinn.

(...)

Liebes Universum, 
Ich wünsche mir, dass ich bis zum 1.Juni.2013 einmal ganz groß aufgetreten bin und vor einer gigantomanischen Menge Menschen gesungen habe. Karaoke wäre auch okey!
Danke für's erfüllen du höchste Macht der Sterne, 
Debbie

Drei Wochen später. Ich sitze in einer dieser Vorlesungen, in denen man nur physisch anwesend ist und  daddel mit meinem Smartphone durch das wilde, weite Internet. "Hey, hast du heute Abend Zeit ? Bist du in Bremen ? Dann würde ich vorbei kommen ?", Na, das klingt doch nach Spaß. Gegen 18.00 Uhr hole ich Jan vom Bahnhof ab und wir planen bei irischem Bier, für dessen Empfehlung Jan mich jetzt schon verflucht, was wir heute Abend noch machen. (...) Auf dem Weg in Gerry's Karaokebar fällt mir der Zettel wieder ein. Mein Wunsch. Das ist doch der Wahnsinn. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass wenn ich mich nicht bewusst dazu entscheide, dieser Wunsch bis zu einem festen Datum in Erfüllung gehen würde.

Es geht gar nicht darum, ob das Universum eine feste Institution im Wunscherfüllungsbusiness ist oder wie realistisch oder unrealistisch, kindisch oder erwachsen, allgemein oder spezifisch unsere Wünsche formuliert sind. Es ist bloß wichtig, dass man sich in jeder Hinsicht klar darüber wird, was man sich wünscht, aber auch, was man sich nicht wünscht. Dass man vieles von dem, was andere Menschen glücklich machen würde schon längst hat oder nie in Erwägung ziehen würde.

Ich glaube das mystische am Universum ist, dass man sich einmal direkt, unausweichlich damit auseinandersetzen muss zu formulieren, was man eigentlich will. Im Leben. In diesem Jahr. Aber auch in diesem Moment, dieser Sekunde, dieser Woche und in dieser Episode "Studium", "Schule", "Ausbildung", "Familie", ... .

Und dann zu sehen, dass man selbst dafür gesorgt hat, dass ein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, ob unbewusst oder bewusst oder über den Weg das Universum darum zu bitten, ist pure Zufriedenheit.

Liebes Universum, 
Danke. 

Over und Ende.

Montag, 4. März 2013

Auf der Suche nach Günther Jauchs Seegrundstück!





"Aber "die Spanier" ist hier oft auch ein Synonym für bärtige oder Leggins tragende Neuberliner aus aller Welt, die Cafés und Clubs oder bei Wohnungsbesichtigungen häufig in der Überzahl sind."


Zu Allererst: Mir qualmen die Füße! Das ist der blanke Wahnsinn, nicht auszuhalten, dass ein Mensch dafür ausgerichtet ist mehr als 10 (!!!!) Kilometer am Tag (!!!!!!) zurückzulegen! Das ist doch glatt gelogen! Ich jedenfalls nicht.

Ich war bis Freitag eigentlich der festen Überzeugung - und durch meine einwöchige Afterklausurenentspannungsepisode - ich sei bloß für den Weg zum Auto, zur Bahn oder zum Kühlschrank ausgelegt.

Potsdam, 01.03.2013. Ich freue mich, wie ein Panda auf seinen Bambus, als die Mitfahrgelegenheit nach einem "Ehm ja, ich würde gerne in ihrem Auto sitzen bis wir in Potsdam sind" Telefonat mit einer Mittfünzigerin mit schriller Stimme sicher gebucht ist. 

Der Knaller, endlich wieder bei meinem "guten Ich" in Potze rumhängen! Rumhängen! Nein! Touristenprogramm vom Feinsten! Sichtachsen vom Schloss zum Schloss zum Schloss zum Schloss, minderwertige Informationen zu Einsteins Verbleib in dieser Etepetete Stadt im Wiener Kaffeehausstil!

Es ist Samstagmorgen, Sternzeit 0700 und ich bin hellwach, ein echter Goldfinger, von der Sonne geweckt! Zigarette und Kaffee - instant, versteht sich - Tagesplanung: Ausgiebig Frühstücken und dann die große Rennerei von A nach B nach Timbuktu mitten durch die Parks und quer durch die City! Das Leben ist schön!

Völlig vollgefressen von einer herzhaften, einer süßen, einer müslilastigen und einer krönenden Jogurt Runde am Frühstücksbuffet im "Alex" läuft es sich direkt besser! Mit qualmenden Socken kommen wir um fünf in der Wohnung an, um - ja was genau sollte eigentlich dieser Zwischenstop - direkt weiter zum örtlichen Rewe zu düsen und aus lauter Wahnsinn (der ja bekanntlich auf Übermüdung folgt) auf der gesamten Strecke bei jeglichem Gegenverkehr die Funktion von Fernlicht und Hupe zu überprüfen! Funktioniert besser, als unsere Hirne! Stiftung "Unverletzt beim Rewe ankommen" sagt: Sehr gut!

Überraschenderweise stellte sich die Verkäuferin als ein Mensch der Kategorie "Ich mache meinen Job aus Leidenschaft" heraus - Was für diesen Rewe eine echte Steigerung zu unserer Bedienung Silvester war. Der Kerl wollte doch allen ernstes nicht nur meinen Ausweis, sondern auch den meiner 5 Jahre älteren Schwester sehen. Im Ernst glaub mir, Alter, du willst keinen Stress mit mir, hat auch nicht gezogen. "In den Rewegesetzen steht verankert, dass alle Beteiligten des Einkaufs verpflichtet sind sich auszuweisen" Na Heidewitzka! - aber weiter im Takt (Wir leben ja schließlich nicht in der Vergangenheit und der arme Kerl musste Silvester arbeiten): Nachdem das Thema Einkaufen auch abgehakt werden konnte, musste der Abend sorgfältig vorbereitet werden. Empfangsdame Hugo begrüßte und mit König Artur im Arm schon im Eingangsbereich der 20qm-Einzimmerwohnung. Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Artur um ein Exemplar der Gattung guter, billiger Rotwein mit Schraubverschluss. Das erleichtert so einiges, wenn man keinen Korkenzieher besitzt.

Berlin abreißen. Um 0300 sind wir in einer alten Fabrik, die mit wenig Bemühungen zu einer Diskothek umgemodelt wurde. Heute stehen die 90er auf dem Programm und die Girls mit der Assipalme und den Jeansjacken mitten drin. Von 10 Reisenden ab Potsdam Hauptbahnhof, sind wir die einzigen, die es bis in den Club geschafft haben - Die letzte verabschiedete sich in der Schlange vor dem Eingang mit den Worten "Ich muss nach Hause, ich muss um halb zehn einen Baum fällen".

Beim Rauchen lernen wir mit der "Hast du mal Feuer?" Masche die Zauberkünstler und hauptberuflichen Mentalisten Lasse und Ben kennen. Jetzt versteht auch meine bessere Hälfte weshalb ich ihr den ganzen Weg über "und wenn jemand fragt, wir haben KEIN Feuer dabei" eintrichterte. "Wir sind ja eher Fundamentalisten" entgegne ich auf die Frage mit wem die beiden es zutun hätten. Die Vorstellung der beiden haut uns vom Hocker. Lasse lässt eine Busfahrkarte von seiner Hand auf Rebeccas Kopf wandern und nimmt sie wieder runter und auch Ben kann einen Euro in seiner Faust verschwinden lassen! Lasse verschwinden ist nur einer von den drölfmilliarden kecken Witzen auf Kosten unseres skandinavischen Gefährten. Aber Trick 17 kommt erst noch: Ich strecke meinen Kopf in die Luft und Lasse legt mir die Hand auf die Stirn, er zieht mich nach hinten und fragt dann, ob ich die Kraft bemerkt hätte? Mein Kopf kribbelt, aber das ist wohl eher das Bier, als die Schwerkraft (an die ich übrigens auch schon vorher glaubte)! Aber anerkennend verleihe ich den beiden das leuchtende Band, welches die heilige Susi (Oder auch die rote Nutte, wie sie sich auch gern vorstellt) mir am Eingang hat zukommen lassen. 



"Und in welchem Verhältnis steht ihr beiden zueinander?" "Wir sind Schwestern"
"Ah, ok, mehr so Schwestern im Geiste oder wirklich?""Wie meinst du das?"
"Na, habt ihr die gleichen Eltern?""Naja eher so wie Kommune, aber wir vermuten, dass wir nicht im gleichen Uterus hausten!"
"Sieht man aber auch, dass ihr Schwestern seid. Ihr habt die gleichen Brüste"
"Aber dann sind ja alle Frauen deren Schwestern"

Time to go.

Mental gestärkt tanzen wir bis in die frühen Morgenstunden und erreichen gegen 0830 die Wohnung. Das nächste, was ich mitbekomme ist der Wecker um 11. Sightseeing 2.0. "Ich wollte dir heute morgen noch sagen, dass wir jetzt schon über 24 Stunden wach sind!" Aber? "Du hast schon geschlafen".

Während ich nur 2 Sekunden von der Haustür bis in den Tiefschlaf brauchte, hat sich meine Aufpasserin die Mühe gemacht und in unseren doch sehr knapp bemessenen Zeitplan eine Beautyeinheit eingeschoben. Während sie sich die Reste ihrer Peel-Off Maske aus dem Gesicht puhlt, bin ich auf der Suche nach dem Menschen unter provisorischen Haarsprayaffro und Augenringen über die man stolpern könnte.

An Übermüdungswahnsinn nicht zu übertreffen, lassen wir uns fast überfahren. Meiner Schwester fällt vor Schreck die Zigarette aus der Hand und aus Reflex wird erstmal danach in die Luft getreten. Falafel ist keine Kampfsportart. Als wäre es nicht genug einfach nur betrunken und müde zu sein lechzen wir nur so nach unangenehmen Peinlichkeiten mit anschließendem Zusammenbruch unter Tränen und Lachen.

Langsam schleicht sich der Löwe an seine Beute. Sie steht jetzt fast im direkten Körperkontakt mit dem alten Mann, der sich vollkommen unbeirrt die Speisekarte des Brauhauses durchließt, als sie ihm "EIERKUCHEN" ins Ohr bölkt. Er springt zur Seite, sie geht in die Knie und fängt an zu heulen vor Lachen, den ganzen Tag ist dieser Vorfall nur der symbolhafteste Moment für das, was wir durchleben! Auf Bäume klettern. Günthers Grundstück suchen. Pommes nach dem Ausweis fragen, alles bloß Bruchstücke eines sehr verkorksten Sonntags.

Um 2200 fallen unsere Augen zu und der Akku ist am Nullpunkt. Was für ein Wochenende! Over and Out.


Montag, 18. Februar 2013

Synapsentransformation for the win!

So meine lieben Freunde der angestrengten Hirnaktivität und synaptischer Zuckungen!

Ewigkeiten hat's gedauert, aber ich habe ein paar Sachen im Rucksack, die ich nun mit euch teilen möchte! Ich habe die letzten Monate gelernt. Nicht mainly für die Uni, sondern eher für's Leben und den Umgang mit mir selbst! Eins kann ich euch sagen, niemand ist mir mehr auf den Sack gegangen, als ich selbst!

Fangen wir mit dem Zeitpunkt an, an dem ich mein high life im Pendlerstyle zwischen Berliner Open-Air Events und dem guten Essen meiner Mama wieder aufgeben musste und die zweite Halbzeit meines ersten Semesters antreten musste. Ich hab mich Anfang Januar ja schon total verrückt gemacht, ich würde die Prüfungen niemals schaffen und jeden Tag lief diese Dauerschleife mit der Headline "Zu Gast im eigenen Leben - Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?" Großartig. Tschüss, Hallo im Wechselspiel.

Vergessen waren alle guten Vorsätze, du packst das an, du bist intelligent, man kann alles schaffen, was man will und auch den ganzen Quatsch "Das Leben ist ein Film" hatte ich bis dato schon über Bord geworfen. Stattdessen verbrachte ich Nachmittage damit, mich unter meiner Flauschedecke vor den fies grinsenden Büchern zu verstecken, den Abwasch zu machen (gern auch fünfmal täglich), meine Wäsche zu waschen (gern auch nur drei Teile, Hauptsache nicht lernen) oder viel zu viel zu Rauchen. Es war ein Teufelskreislauf, wie er verzwickter nicht hätte sein können. Ich muss lernen - ich lerne - aaah ich schaff das alles nicht - mach ich doch besser nichts und jammere, dass ich nichts schaffe.

Und dann kam mir die Erleuchtung. Oder vielmehr der Aufsatz für meine Kaffeemaschine und ein Megapack Traubenzucker mit Sofortenergie! Herzallerliebst! Ich hatte alles, was mir fehlte! Frisch gepudert und geföhnt bereiste ich eine Woche lang die Bibliothek der Uni meines Vertrauens und paukte von früh bis spät (By the way: Ich wurde nicht gespotted, aber dafür die 180 Girls, die mit mir im Gemeinschaftsraum saßen und ohne jegliche Utensilien verträumt ihre Haare durchwuschelten. Scheiße nur, wenn das alle machen und 20 Kerle dann posten "Die kleine, süße mit dem verträumten Blick, die sich so entzückend durch die Haare wuschelte"). Dankeschön an all die Perlen, die mit mir gelernt haben, neben mir her gelernt haben oder auch mit mir nicht gelernt und stattdessen Kekse gefuttert und über das Lernen gejammert haben! 

Kurz vor den Prüfungen dann das Debakel - ich war mittlerweile so verrückt, dass ich träumte für das FBI zu arbeiten, Messerschießereien durchlebte, von denen meine Mitbewohner nur das geringste verstanden und zu allem Überfluss unter der Dusche, in der Bahn, beim Einkaufen und mitten in der Backfactory aufsagte, was ein guter Klassenentwurf mit Kohäsion und Kopplung und sonste was für wohl definierten Kapselungsgeschichten sei! Hier möchte ich kurz eine Entschuldigung an alle, die darunter leiden mussten anbringen. Excuse me for beeing unausstehlich und vor allem dafür, dass ich des Öfteren meine Getränke unter kurzen Anfällen von Lachern nicht bei mir behalten konnte! Ich habe den Balkon vom Kaffee befreit!

Kirsche auf der Sahnetorte waren schließlich meine Synapsen und mein heißgelaufener Schädel! Denen gilt hier der größte Dank! Irgendwann hab ich das Zeug beiseite gelegt und immer nur gedacht, dass es nicht schlimm ist auch mal an irgendwas zu scheitern! Mein Hirn hat das wohl nicht eingesehen und in den Prüfungen Dinge getan, von denen ich nicht wusste, dass diese möglich sind! DANKESCHÖN HIRN! Synapsentransformation for the win!

Und am Ende von alledem sitzt man da und denkt "Junge, Junge, was habe ich gejammert, was hatte ich Angst und dann war doch alles nicht so schlimm" Okay. Das war gelogen. Schlimm war's alle Male, aber auch nur wieder zwei Wochen das Privatleben in den Schrank stellen für eineinhalb Monate freie Zeit, in der man das Leben wieder genießen kann! Klingt fair!

Ich schätze die nächsten Stories werden wieder spektakulärer ausfallen!

Over und Ende.




Montag, 7. Januar 2013

Der bewusste Realitätsverlust


"Die Strategie ist der Hammer; ich bin gerade frohlockend durch den Regen geradelt, weil es ja nicht Winter in Potze sondern Frühling in Paris ist! (...) an meinem Vortrag für die UN arbeiten, für den ich den Preis "beste Nachwuchswissenschaftlerin 2013" erlangen werde. Lerne mit Hingabe, Fantasie und dem Wissen die Welt zu verbessern. Dann wird der Abspann ein Erfolg. Ich liebe dich und den bewussten Realitätsverlust."

Bekomme ich als Antwort auf meine nächtliche "Ich kann nicht schlafen, Hilfe, was fang ich bloß mit meinem Leben an" Sms von meiner Schwester, die mich mit meinen eigenen Mitteln zu heilen versucht.

Hab ich ihr doch neulich erst den Trailer von "XY Jones - Schokolade nicht nur zum Frühstück" oder den  sagenhaften 3D Animationsfilm "Das große Grabbeln" gezeigt. Mal ehrlich das Leben ist so viel einfacher, wenn man sich ein paar Paranoias zulegt und sich vorstellt 24,7 von einem Kamerateam verfolgt zu werden!

Kleiner Einblick: Freitagmorgen. Wecker klingelt um 7.00. Ich hab mir wieder viel zu viel vorgenommen und muss erst um 12 in der Uni sein. Trotzdem lasse ich ihn weiter klingeln und statt ganz normal aufzustehen, duschen zu gehen, frühstücken und ab in die Uni brauchen wir Action! Das Leben ist Action!

Freitagmorgen Klappe die Erste:
Ich hüpfe aus dem Bett, als würde die Wohnung brennen, ohne meinen Morgenmantel geht nichts (haben die Ladies in den englischen Filmen auch immer an). Ich koche Teewasser, weil Teetrinken einfach schöner und gesünder aussieht als Kaffee. Backstage rauche ich die erste Zigarette und trinke billigen Aldi Kaffee auf dem Balkon. Macht ja nichts. Das Kamerateam filmt den Wasserkocher und die Teeuhr.
Dann suche ich nach dem Trockenfutter, Müsli mit Obst und einem Gütesiegel für besonders toll angebaute Lebensmittel und sowieso die ganze Vollkornleier von wegen macht länger satt und so werden in kleinen "by the way" Untertiteln im Bild eingeblendet, wenn schon Schleichwerbung dann nur biologisch abbaubar.
Ich hüpfe unter die Dusche und schauminiere was das Zeug hält, nebenher gröle ich völlig schief Melissa Etheridge "Like the way I do" und schließe das ganz Duschszenario mit Genesis "I can't dance" ab, weil ich ja unter der Dusche nur riskieren würde mir alle Knochen zu brechen, wenn ich jetzt auch noch tanzen würde.
Weiter im Text, wie war das? Unikram erledigen lacht mich die AlibiErinnerungsSowiesoTotalUnnötige To Do Liste vom Schreibtisch aus an (...) Zeitraffer (Als würden die großen Stars am Filmhimmel lernen). Dokumente öffnen. Schließen. Fingernägel lackieren, sieht fabelhaft aus, ist ein Bisschen Ladylike und außerdem kann ich leider mit lackierten Fingernägeln keinen Kuli mehr anfassen der sinnvolle Ausarbeitungen auf's Papier bringt.
Irgendwann zwischen all dem Lari Fari geht's ja dann wohl auch mal ans Eingemachte: Das Tagesoutfit.
Seit Sir Hennes und Lord Mauritz im letzten Sommer gesehen haben, dass dank Miss Jones auch Bauchwegschlüppis in jeden gut geführten Haushalt gehören, gibt es die Teile in der H&M Filiale meines Vertrauens auch in schick (wobei das eher optimistisch ausgedrückt für modisch am Rande der Akzeptanz bedeutet), also erstmal die minimal transformierte Wampe in den Unsichtbarkeitsumhang mit Spitze.
Mit Rundbürsten in Pony und Deckhaar gehe ich drei Pflichtrunden durch die Wohnung. Soll ja auch jede Kamera einen schönen Shot von der Lady mit den provisorischen Lockenwicklern, die sich wahlweise auch durch Becksdosen ersetzen lassen, einfangen.
Fertig für die Straße klacker ich ritualisch den Weg zur Bahn, ich höre sie schon hinter mir. Für die Kamera und ein paar Statisten hörbar murmel ich noch "Wenn ich mich gleich umdrehe ist das bitte nicht die 10". Ich drehe mich um und es ist die 10. Ich fange an zu rennen und rufe den Passanten zu, es ginge um Leben und Tod. So halten Sie mir die Türen auf. Ich stolpere in die Bahn und fühl mich toll, sexy Stress und eine Midlifecrisis die mich in diesen psychischen Totalschaden Hollywoodquatsch stürzt. Und das mit 19!

Manchmal muss man sich vorstellen, dass alles was man tut in seinem Leben nur ein weiterer Schritt zur Unsterblichkeit ist und wir damit die Menschheit retten. Menschen die uns nicht weiterbringen sind Statisten und können gefeuert werden. Dann castet man halt eine neue Crew, aber meistens arbeiten wir alle in unserem kleinen Streifen life schon mit den Besten der Besten.

Vielleicht solltet ihr bei dieser dubiosen Theorie diverse Schießereien außer Acht lassen und euren Patenonkel nicht "Don Corleone" nennen und ihn darum bitten euren Dozenten abgehackte Pferdeköpfe ins Bett zu legen, aber Alles in Allem sind die Sorgen und der Stress nur ein Zeichen dafür, dass wir lebendig sind, dass unser Leben aufregend genug ist irgendetwas pulsieren zu lassen! In diesem Sinne Cheers! 

Over und Out.