Eine Hommage an
meine große Schwester.
Dieser Eintrag
fällt in die Kategorie, was bisher geschah, das besagte Ereignis liegt schon
einige Wochen zurück, was aber auf keinen Fall meine Erinnerung an einen
Highlightabend des Jahres 2012 trübt!
Es ging mir
schlecht und meine einzige Intention war lediglich nicht alleine schlafen zu
müssen, also schmiss ich mich in mein Lieblingsvehikel, meine 4 Gang Möre „Myrtle“,
wie ich sie liebevoll nenne, eine Französin selbigen Baujahres, wie ihre
Besitzerin, 93er Jahrgang, eher holprig als holzig im Abgang. Aber sie fährt
und dafür liebe ich sie! Düs ich doch
mal Richtung herzogliche Residenz, meine große Schwester hat immer ein Ohr und
einen Schnaps für mich!
Statt sich mein
Gejammer anzuhören galt in den östlicheren Zonen des Landkreises die Devise „Zwei
die auszogen, um sich auszuziehen“, eine Frau, ein Jammerlappen und ein Wort.
Und schließlich der örtliche Rewe. Mehr brauchte es nicht für eine gelungene
Nacht der örtlichen Hippiefraktion! Nach 3 Stunden Billigsekt, Frühstückssaft
mit hohem Anteil rotem Billigwodka und ein paar lustig bunten Klopfern, hat man
sich die Klamotten schön getrunken, sich auf ein Outfit geeinigt und war bereit
für den Ritt aufs Fatalfelder Stadtfest! Let’s go!
Bier. Bier.
Pizza. Bier. Bier. Bier und Bier bewegten uns schließlich dazu einen kompletten
Tanzschuppen für uns zu erobern und einfach mal drauf los zu rasten, quasi
auszurasten!
Sind wir doch
Missionare im Auftrag der Koboldgewerkschaft, auf der Suche nach Rohdiamanten,
die geschliffen werden wollen!
By the way läuft feiern bei uns immer gleich,
wir gehen zusammen los und kommen zusammen an, dazwischen ist Grauzone bis auf
die 5 Minuten Updates auf der Damentoilette, wobei man dann austauscht,
inwiefern man sich nun diesmal wieder blamiert hat. Resumee des Abends waren
ein Angler, eine Bande Anzugträger, die es anscheinend nicht so lustig fanden,
dass wir auf „Hey ihr Süßen, was macht ihr hier“ nur ein plumpes „Nein, Danke,
wir haben bereits ein Girokonto“ entgegneten und eine wilde Fahrstuhlfahrt,
inklusive lauten Gesangs durch die dazugehörigen Unterführungen!
Wenn mein Körper
Vodafone wäre hätte er mir spätestens zu dieser vorangeschrittenen Uhrzeit
mittgeteilt, dass ich bereits mehr als 90 Prozent meines schnellen
Partyvolumens genutzt habe. In Kürze saufe ich daher mit reduzierter
Geschwindigkeit.
Aber, lasst euch
das gesagt sein: Ein Tanzschuppen ist nicht genug für eine Nacht, also ab in
die letzte Absteige, die diese Stadt zu bieten hat! Da, wo man nach 2 Uhr
Nachts keinen Eintritt mehr bezahlt (Was btw total gerechtfertigt ist), nachdem
die Handtasche verloren war, dann wieder auftauchte und ich nach einer
Tanzeinlage zu Wolfgang Petry im Nuttenkäfig, mit circa 10 Eiswürfeln im Nacken
auf einer Treppe im Club aufwachte war der Abend für uns beendet. Meine
Schwester hatte ihren erzieherischen Auftrag an diesem Abend mehr als einmal
verfehlt und wir waren nur noch hungrig und müde!
Das
familieneigene Taxi heimwärts war schon unterwegs und eh wir uns versahen
befanden wir uns mit einem Fuß im Kühlschrank und führen folgenden Dialog
„Ich hab hunger!“
Gähnende Leere
nicht nur im Kühlschrank, auch in den mittlerweile nur noch ein Minimum
geöffneten Augen meiner Schwester!
„Ich hab das!“
„Hast du Käse?“
„Ja!“
„Wo?“
„Guck doch“
„Ich finde keinen“
„Hier siehste das
nicht: Jogurt, Jogurt, Fisch und Jogurt!“
„Das ist kein
Käse“
„Man kann sich
auch anstellen … Ich hab hier noch kleine Würstchen!“
„Und ich bin
Frauke Ludowig!“
„Wie bitte?“
„Ach komm wir
gehen ins Bett, wenn du keinen Käse hast“
„Abe ich hab doch
Käse“
Sie zerrt an
meinem Arm und rattert noch drei weitere Male ihre Addition aus Jogurt und
anteilig ein Bisschen Fisch runter, bis sie müde wird, mir die mathematische
Formel mit dem Produkt Käse nahezubringen.
Wir liegen im
Bett und es ist alles wie immer. Natürlich schlafen wir nicht, müssen wir doch
erst evaluieren welche Rohdiamanten diesen Abend geschliffen wurden oder
vielmehr, inwieweit die Supernanny unsere erzieherische Missionarsarbeit für
gut beheißen würde. Mit einem „Rute raus der Spaß beginnt!“ und nächtlichem
Gekicher, wobei nächtlich eher den angebrochenen Vormittag meint, von dem wir
nichts besseres erwarten können als eine gehörige Portion Schlaf, fallen unsere
Augen zu und wir sind uns sicher, dass uns das mal wieder niemand glauben wird!
Um 6.00 Uhr morgens
etwa erhielt ich nicht etwa eine Sms der Gattung „Danke für den schönen Abend
oder die letzte Nacht war wirklich sehr schön“ Nein es war vielmehr eine Sms
der Gattung Vollidiot „Voll cool so lange wach zu bleiben, wollen wir das mal
wieder machen?“
Ich liebe dich,
meine Li(e)belle!
Over and Out.